Mehr als ein Drittel der Menschen, die Angehörige zu Hause pflegen, fühlen sich extrem belastet und können die Pflegesituation nur unter Schwierigkeiten oder gar nicht mehr bewältigen. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Hochschule Osnabrück im Auftrag des Sozialverbandes VDK. „Die Ergebnisse bestätigen: Die häusliche Pflege ist am Limit. Es rächt sich, dass sie jahrelang ein Stiefkind der Politik war und sträflich missachtet wurde. Wird dieser Kurs fortgesetzt, gehen wir einer düsteren Pflege-Zukunft entgegen“, sagte VDK-Präsidentin Verena Bentele heute bei der Vorstellung der Studie in Berlin.
Zusammen mit unserem Dachverband BAG SELBSTHILFE fordern wir von der Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag versprochenen Maßnahmen zur Schaffung von Barrierefreiheit und vollständiger Teilhabe von Menschen mit Behinderung endlich anzugehen.
Düsseldorf/Bielefeld, 04.05.2022. Anlässlich des morgigen Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung erinnern wir die Bundesregierung an ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, in Deutschland in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens, insbesondere bei der Mobilität (Deutsche Bahn/ÖPNV), beim Wohnen, in der Gesundheit und im digitalen Bereich Barrierefreiheit umzusetzen und dafür auch das Bundesprogramm Barrierefreiheit einzusetzen.
„Wir müssen jetzt Tempo machen, denn jede Barriere verhindert die gesellschaftliche Teilhabe und individuelle Mobilität von Menschen mit Behinderung, deswegen können und dürfen wir uns nicht mit den kleinen bisher erreiche Teilschritten zufriedengeben, denn leider ist von den vielen angekündigten Maßnahmen zur Umsetzung von Barrierefreiheit noch nicht viel bei den Betroffenen angekommen“, kritisiert Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE deutlich. „Gerade die Verpflichtung der private Anbieter von Gütern und Dienstleistungen zum Abbau von Barrieren muss jetzt kommen. Hier ist, trotz aller Forderungen seitens der Behindertenverbände, seit Jahren nichts Bahnbrechendes passiert. Aber auch vom barrierefreien Zugang zu öffentlichen Gebäuden und einem barrierefreien Gesundheitswesen sind wir noch meilenweit entfernt. Hierzu bedarf es der Überarbeitung von Gesetzen wie dem Behindertengleichstellungsgesetz, dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz sowie dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz. Und das muss jetzt in die Hand genommen werden. Bei allem Verständnis für die derzeitigen außenpolitischen Rahmenbedingungen.“
Der Arbeitskreis Down-Syndrom Deutschland e. V. setzt sich speziell dafür ein, dass allgemeine Wegbeschreibungen so gefasst und angebracht werden, dass auch Menschen mit kognitiven Einschränkungen in der Lage sind ihre Ziele zu finden. „Schilderwälder rund um die häufigen Baustellen im städtischen Bereich sind nicht nur für Menschen mit Down-Syndrom unverständlich, selbst viele Autofahrer scheitern daran den Sinn zu verstehen und werden so unabhängig von ihren sonstigen Fähigkeiten erheblich behindert“, ergänzt Wolf-Dietrich Trenner.
Anlässlich des 5. Mai finden auch dieses Jahr bundesweit Veranstaltungen und Protestaktionen statt, die unter dem Motto „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel“ auf Missstände und Barrieren in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebensaufmerksam machen.
Ein Interview mit Sebastian Urbanski, der seit Januar 2019 das erste Mitglied im Lebenshilfe-Vorstand mit Downsyndrom ist. Er arbeitet als Theaterschauspieler und hat das Ziel, Menschen mit Behinderung Mut für ihren eigenen Weg zu machen. Das Interview ist aus dem Jahre 2019, hat aber an Aktualität nichts eingebüßt. “Fass dir ein Herz, du schaffst das!”
Auf zdf.de gibt es einen Bericht über Arthur Hackenthal aus Berlin. Er hat das Down-Syndrom und hat es mit einem langen Atem auf den ersten Arbeitsmarkt geschafft: Wie klappt Inklusion im Beruf?
Unter dem folgenden Link zum Podcast „Vorlese“ finden Sie bei Apple (aber auch bei Spotify und Amazon) ein Gespräch zwischen dem Journalisten Guido Sprudel und dem Vorsitzenden Wolf-Dietrich Trenner::
https://podcasts.apple.com/de/podcast/vorlese/id1550666964?i=1000555843838
Viel Spaß beim Anhören. Kritik und Lob gerne an .(Javascript muss aktiviert sein, um diese Email-Adresse zu sehen)
Mit dem Projekt „Klimawandel und Selbsthilfearbeit“ greift die Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE die auch für die Selbsthilfe wichtige Thematik auf, wie man die eigene Arbeit künftig klimafreundlicher organisieren kann und wie man so die Arbeit des Verbandes besser vor den Folgen des Klimawandels schützen kann bzw. wie man sich in der Beratung auf diese gerade für chronisch kranke und behinderte Menschen wichtigen Fragen besser einstellen kann. Hierfür hat sie im Laufe des Jahres zwei Workshops geplant, um sich über Inhalte, Fragen und Fortschritte auszutauschen.
Im 1. Workshop am 23. Mai 2022 von 14:00 bis 18:00 Uhr möchte sie zusammen mit Aktiven der Selbsthilfe über die Auswirkungen des Klimawandels auf dem Planeten, unsere Gesundheit und die Selbsthilfearbeit sprechen. Als Expertinnen für den fachlichen Teil nehmen Maike Voss und Dorothea Baltruks von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit teil.
Bitte merken Sie sich bei Interesse den 23.Mai 2022 schon einmal in Ihrem Kalender vor. Eine offizielle Einladung und weitere Details zum Programm folgen über unsere Geschäftsstelle. Bitte melden Sie sich dafür unter .(Javascript muss aktiviert sein, um diese Email-Adresse zu sehen)
Eine Powerpoint-Präsentation (Format pptx) bietet Informationen in Leichter Sprache zur Landtagswahl NRW am 15. Mai 2022. Darin findet sich auch die Adresse zu dem folgenden “Erklärvideo” des Landtags NRW:
Auch sehr praktisch, der Kontrastrechner zur Berechnung und Überprüfung barrierefreier Farbkombinationen.
Am 11. März 2022 hat die Aktion Mensch eine »Sonderförderung Ukraine: Hilfe für geflüchtete Menschen« in Höhe von 20 Millionen Euro eingerichtet, um die Lage der Geflüchteten sowie die Möglichkeiten der Helfer*innen unbürokratisch und schnell zu verbessern. Dadurch sollen zum Beispiel Sprachkurse, Sportangebote für Kinder und Jugendliche, ehrenamtliches Engagement und vieles mehr unterstützt werden. Innerhalb kurzer Zeit sind hunderte Anträge eingegangen und über 4,3 Millionen Euro bewilligt worden. Zugleich arbeitet die Aktion Mensch an der Vernetzung von verschiedenen Akteuren und planen weitere Unterstützung für geflüchtete Menschen mit Behinderung sowie für Kinder und Jugendliche.
Informationen: https://www.aktion-mensch.de/ukraine?amqr=link_email-ps-zeile2022
Neben dem persönlichen Empfang und der persönlichen Begegnung sind zivilgesellschaftliche Informationen im Netz und in sozialen Netzwerken von hoher Bedeutung für die Ukrainehilfe. So führt die BAG Selbsthilfe eine Linkliste mit speziellen Ansprechpartnern für ukrainische Flüchtlinge mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen. Zugleich weist sie auf allgemeine Info- und Unterstützungsseiten hin, zum Beispiel auf »Ukraine – Ehrenamt hilft gemeinsam« bei der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE). Auf der dortigen Überblickseite werden laufend Informationen für diejenigen gesammelt, die sich für Geflüchtete aus der Ukraine engagieren. Diese Informationen sind vielfältig gegliedert: Qualifizierung für Ehrenamtliche, Förderprogramme, Werkzeugkoffer für Initiativen, Bundesländer, Bundesprogramme, Fördermöglichkeiten und Aktivitäten der DSEE und vieles mehr.
Infoseite der BAG Selbsthilfe: https://www.bag-selbsthilfe.de/linksammlung-fuer-gefluechtete-aus-der-ukraine?mc_cid=8c9a4faad3&mc_eid=c0875a390e
Infoseite der DSEE: https://www.deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de/ukrainehilfe/
Die Berliner Morgenpost berichtet über ein Sportfest des Landessportbundes Berlin, dass am 30. April 2022 stattfindet und vor allem Kindern ein inklusives Sporterlebnis bieten möchte.
Ein Vertrag, mit dem ein behinderter Sozialleistungsbezieher nach dem Tod des Vaters gegenüber seiner Mutter auf Pflichtteilsansprüche verzichtet, ist nicht sittenwidrig
Wer ein behindertes Kind hat, wird früher oder später die Betreuung nicht mehr vollumfänglich alleine übernehmen können und oft auch Sozialhilfeleistungen in Anspruch nehmen müssen. Wollen sich die Eltern dann nach dem Tod des erstversterbenden von ihnen durch gegenseitige Erbeinsetzung für ihr Alter absichern, so entstehen Pflichtteilsansprüche der Kinder. Diese werden sodann vom Sozialstaat auf sich übergeleitet, und gegen den überlebenden Elternteil durchgesetzt. Doch auch ein behindertes Kind kann gegenüber seinem überlebenden Elternteil auf diese Ansprüche auch noch nach dem Tod des erstversterbenden Elternteils verzichten, sodass der Sozialstaat sich die ihm gegenüber erbrachten Leistungen nicht zurückholen kann. Ein solches Vorgehen begegnet nicht dem Vorwurf der Sittenwidrigkeit – auch, wenn dann die Allgemeinheit mit diesen Kosten belastet wird, entscheidet das Oberlandesgericht (OLG) Hamm mit Urteil vom 9.11.2021. Die Arbeitsgemeinschaft Erbrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) berichtet.
Die taz berichtet über die nicht wenigen Flüchtlinge aus der Ukraine, die behindert sind und kommt zu dem Schluß: “Ohne Ehrenamtliche würde das System in Deutschland längst zusammenbrechen”. Voller Barrieren.
Interview mit Stephanie Aeffner auf ZEIT online. Die Grünen-Politikerin ist die erste Abgeordnete im Rollstuhl und ist behindertenpolitische Berichterstatterin. Zitat:
“Wer bestimmte Vorerkrankungen hat, ist im jetzigen System als Patient nicht besonders attraktiv. Das gilt vor allem für die ambulante Versorgung.”
Link: “Behinderung wird in der Arbeitswelt noch immer als Makel gesehen”.
Der Deutschlandfunk Kultur berichtet ausführliche über neue Technik für blinde und sehbehinderte Menschen. Spannend zu erfahren, was es mittlerweile alles gibt! Die Erben des Louis Braille.
Wir wünschen unseren Mitgliedern und Lesern erholsame und friedliche Ostertage.
Die ZDF-Sendung 37° portraitiert eine Pflegemutter, die mehr als engagiert vier Kindern mit Behinderung betreut.
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